Mein Ansatz ist ganzheitlich, nicht störungsorientiert. Mein Fokus ist darauf gerichtet, die problematischen Themen zu lösen, statt sie nur zu bewältigen bzw. „in den Griff“ zu bekommen. Im Gegensatz dazu hat der störungsorientierte Ansatz das Ziel, Symptome zu bewältigen. Dort wird die Arbeit häufig von Manualen (Handbüchern) angeleitet, die standardmäßig auf alle Klienten, die das gleiche Symptom haben, angewandt werden. Diese manualgeleitete Arbeit erfordert keine umfassende Selbsterfahrung.
Im Gegensatz dazu stellen wir uns beim ganzheitlichen Ansatz individuell auf jede Person ein und gehen mit dem, was im Moment von der Person kommt.
Das erfordert Offenheit und Einfühlsamkeit. Diese Eigenschaften können sich in uns nur entwickeln, wenn wir unsere eigenen Themen weitgehend bearbeitet haben. In der ganzheitlichen Arbeit mit anderen können wir nur das bei anderen Menschen lösen, was wir in uns selbst schon bearbeitet haben, weil wir sonst unsere eigenen ungelösten Themen auf andere projizieren.
Für die Ausbildung zur Inneren-Kind-Therapeutin/-Beraterin ist daher die vorherige Teilnahme an allen Seminaren des Inneren-Kind-Prozesses Voraussetzung. In diesen Seminaren lernen Sie die Grundlagen der Inneren-Kind-Arbeit und bekommen die Gelegenheit zu umfassender Selbsterfahrung.
In der Ausbildung werden die Themen des Inneren-Kind-Prozesses vertieft und Sie lernen, Ihr Wissen und Ihre Erfahrung in der Arbeit mit anderen anzuwenden.
Die Ausbildung ist nicht nur hilfreich für Therapeuten, sondern auch für Menschen, die beruflich in anderen Bereichen mit Menschen arbeiten, wie z.B. Lehrerinnen, Krankenschwestern oder Sozialarbeiter. Die Ausbildung kann auch dafür benutzt werden, um den eigenen Selbsterfahrungsprozess zu vertiefen. Sie bekommen in jedem Teil die Gelegenheit, Sitzungen mit den anderen Teilnehmerinnen auszutauschen.
Voraussetzung:
Alle Seminare des Inneren-Kind-Prozesses (einzelne noch fehlende Seminare können während der Ausbildung belegt werden)
Inhalte
Teil 1: Neurobiologie und Psychotherapieforschung
Wenn die Arbeit an uns selbst oder mit anderen gelingen soll, dann muss sie in den neuesten Erkenntnissen der Neurobiologie und der Psychotherapieforschung begründet sein. In diesem ersten Teil werden daher die relevanten Ergebnisse aus beiden Bereichen vorgestellt und ihre Anwendbarkeit auf die innere Arbeit dargelegt.
Ein wichtiger Bestandteil neurobiologisch begründeter Arbeit ist die Orientierung an Ressourcen. Aus diesem Grund werden an diesem Wochenende ressourcenorientierte Interaktionen vorgestellt und eingeübt. Darüber hinaus wird das Verhältnis zwischen Klientin und Therapeut/Berater erforscht.
Termine:
Teil 2: Grundlegende therapeutische Techniken und Fallkonzept
In diesem Teil werden grundlegende therapeutische Techniken besprochen und eingeübt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Fallkonzept, welches am Anfang jeder inneren Arbeit steht. Beim Fallkonzept geht es darum, die inneren Konflikte und Zusammenhänge zu identifizieren. Hierfür benötigen wir Achtsamkeit. Wir benutzen unsere Achtsamkeit wie ein Mikroskop, um herauszufinden, „was überhaupt los ist“.
Die meisten psychischen Probleme haben ihren Ursprung in der Kindheit. In diesem Teil erkunden wir im Detail den Zusammenhang zwischen Kindheitserlebnissen und aktuellem Erleben und lernen, ein umfassendes systematisches Fallkonzept zu entwickeln. Grundlage dafür sind die Kindheitsmuster und die Landkarte der inneren Anteile aus dem Inneren-Kind-Prozess.
Termine:
Teil 3: Innere Anteile und Stuhldialoge
An diesem Wochenende vertiefen wir unser Verständnis der inneren Anteile und lernen therapeutische Techniken im Umgang mit ihnen. Beim Stuhldialog verlagern wir unsere inneren Konflikte von innen nach außen und platzieren unsere verschiedenen inneren Anteile in der Imagination auf Stühle. Im jetzt äußerlich sichtbaren Dialog dieser inneren Anteile werden Konflikte klar und können bearbeitet werden. Sie bekommen an diesem Wochenende die Gelegenheit, diese Technik im Austausch mit anderen Teilnehmerinnen einzuüben.
Termine:
Teil 4: Imaginationsarbeit
Eine große Schwierigkeit in der inneren Arbeit besteht darin, einen Kontakt mit unserer Gefühlswelt und dem Unbewussten herstellen zu können, da beide mit reinem Nachdenken und Über-die-Dinge-Reden nicht erreicht werden können. Imaginationen sind eine Möglichkeit, den Kontakt herzustellen und werden an diesem Wochenende kennengelernt. Wir benutzen Techniken, mit denen wir negative Kindheitserinnerungen in der Imagination positiv überschreiben. Dadurch können wir den Einfluss negativer Kindheitserinnerungen auf unser heutiges Erleben reduzieren. Sie bekommen die Gelegenheit, diese Techniken im Austausch mit anderen Teilnehmerinnen einzuüben.
Termine: